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Brüning, Max

Max Brüning wurde am 19.02.1887 in Delitzsch/Sachsen geboren. Schon mit 15 Jahren besuchte er 1902 die Leipziger-Grafische-Akademie und wurde Schüler des Wiener Professors Alois Kolb und des bekannten Radierers Peter Palm. Erste Erwähnungen in der Kunstzeitschrift "Ex Libris" im Jahre 1910. Es folgen Ausstellungen in München und Chemnitz. 1911/1912 bringt eine Reise nach Griechenland und in die Türkei Max Brüning mit der morgenländischen Welt in Berührung. Aufgrund seiner Begabung und seiner Erfolge besuchte er darauf die Münchner Kunstakademie und wurde Schüler von Franz von Stuck. Als künstlerischer Mitarbeiter der deutschen Kriegszeitung während des ersten Weltkrieges schuf Max Brüning in Nordfrankreich Werke von seltener Ausdruckskraft vom Kriegsgeschehen an der Front und in den Lagern. Es entstehen weit bekannte Radierungen wie "Zitadelle von Cambrai", "Engländer mit zerschossenem Stahlhelm" und viele andere, welche seinen Ruf als meisterhafter Radierer begründen. Kronprinz Wilhelm ernannte ihn zu seinem persönlichen Zeichenlehrer ("Professor") und wurde sein Freund. Im Berlin der Zwanziger Jahre, in jener turbulenten Kunst- und Kulturmetropole, wurde der Künstler zum Inbegriff eines Malers der eleganten Welt. Es entstehen zahlreiche Frauen- und Mädchen-Portraits sowie leicht erotische und mit hintergründigem Witz ausgestattete Darstellungen, welche seinen Ruf besonders prägten. Sein Berliner Atelier wurde zum Treffpunkt in- und ausländischer Persönlichkeiten aus Politik, Kunst, Film und Sport. Persönliche Beziehungen zu Lamas und Yogis fanden in manchen Bildern ihren Niederschlag. Weltwirtschaftskrise und aufbrechende europäische Konflikte beendeten die leichtlebige Zeit. 1935 vermählte sich Max Brüning mit der Kunstmalerin Victoria Richter. Nach kurzem Aufenthalt an der Ostsee zieht es den begeisterten Skifahrer ins Allgäu nach Oberstdorf und 1938 in die Tiroler Bergwelt nach Igls bei Innsbruck. Es entstehen großartige Portraits und grandiose Gemälde über die Welt der Berge (Ankäufe vom Haus der Deutschen Kunst, München).

Dann ereilen ihn schwere Schicksalsschläge: Vernichtung seiner Radierplatten beim ersten Bombenangriff auf Berlin 1943 und Ausweisung aus Österreich 1945 als deutscher Staatsbürger. Mit wenigen Habseligkeiten gelangt er nach Lindau am Bodensee und baut hier unter schwierigsten Bedingungen wieder ein bescheidenes Atelier auf. Es entstehen Aquarelle und Ölgemälde mit Bodenseemotiven. In den fünfziger und sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts reiste er wiederholt ins Tessin und nach Spanien. Von 1961 bis 1963 arbeitete der Künstler für die Olympiastadt Innsbruck 1964 an Zeichnungen und Radierungen. Ein Verkehrsunfall im Jahre 1963 beendete sein künstlerisches Schaffen. Am 24.12.1968 starb Max Brüning in Lindau/B. Damit schloss sich der Lebenskreis eines außergewöhnlich vielseitigen und produktiven Künstlers

Eventuell können Sie Gemälde von Max Brüning auf dieser Internetseite finden. Klicken Sie hierzu bitte hier.

 

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